Als Black Friday wird der Freitag nach Thanksgiving, welches traditionell immer am vierten Donnerstag des Novembers stattfindet, bezeichnet. Hierbei öffnen Einzelhändler in Amerika oftmals schon frühzeitig ihre Türen, um potenzielle Kunden mit Rabatten, Sonderangeboten und eigens auf das Ereignis maßgeschneiderten Werbekampagnen zum Einkaufen zu bewegen. Der Black Friday gilt im Zusammenhang mit Thanksgiving als die Einleitung der Festtagssaison und bildet seit 2005 den umsatzstärksten Zeitraum des Jahres.
Die tatsächliche Namensgebung des Black Friday ist bis heute ungeklärt. Hierzu gibt es einige Vermutungen, welche die Namensgebung ableiten. Zu den meistgenannten Vermutungen über die Herkunft des Namens zählt vor allem der damit einhergehende Profit. Dieser Tag bietet auch umsatzschwachen Unternehmen eine Chance, ihre Umsätze durch Rabatte und Aktionen zu steigern, um somit aus den roten hinein in die schwarzen Zahlen zu gelangen. Auch die Vermutung, dass es sich bei der Namensfindung des Black Friday auf die schier unendlichen Menschenmassen auf den Straßen, vor den stationären Einkaufsmöglichkeiten handelt, ist heutzutage weit verbreitet.
Namentlich wurde der auf Thanksgiving folgende Tag im Jahre 1966 durch die American Dialect Society in Philadelphia erstmalig in diesem Zusammenhang als „Black Friday“ bezeichnet. Diese Bezeichnung wurde dem Freitag nach Thanksgiving durch die Polizei von Philadelphia zugeordnet, und diente als Beschreibung für überfüllte Bürgersteige und unzählige Staus in der Innenstadt während die Geschäfte geöffnet waren.
Auch heute leitet der Black Friday im Zusammenhang mit Thanksgiving die amerikanische Festtagssaison und animiert potenzielle Kunden durch die Verwendung von Rabatten sowie Sonderangeboten und maßgeschneiderter Werbekampagnen, potenzielle Kunden zum Kauf der Weihnachtsgeschenke an. Doch nicht nur in Amerika findet der Black Friday großen Anklang. Nahezu auf der ganzen Welt beteiligen sich stationäre sowie Online-Händler an den gängigen Aktionen und Rabatten des Black Friday.
Black Friday in Deutschland:
Die Geschichte des Black Friday in Deutschland geht jedoch nur auf das Jahr 2006 zurück. Hierbei warb Apple als erstes Unternehmen, jedoch ohne Erwähnung eines „Black Friday“, mit attraktiven Rabatten auf die eigenen Produkte am Freitag nach Thanksgiving. Erst seit 2013 findet der Black Friday hierzulande großen Anklang. In diesem Jahr bewarben über 500 Händler ihre Black-Friday-Angebote. Seither durchlief der Black Friday in Deutschland zahlreiche Schritte, von einem kaum bekannten Ereignis bis hin zu nunmehr einem, der USA fast schon ebenbürtigen, Kauferlebnis.
Im Gegensatz zu den in Amerika weit verbreiteten Rabatten und Angeboten im stationären Einzelhandel, werden in Deutschland die Black-Friday-Angebote meist online präsentiert.
Die beliebtesten Online-Shops am Black Friday:
Zu den beliebtesten Online-Shops in Deutschland im Zeitraum des Black Friday gehören vorrangig E-Commerce-Riesen wie Amazon, Otto und eBay.
Diverse Berichterstattungen der vergangenen Jahre über den Black Friday im E-Commerce zeigen deutliche Anstiege der Verkaufszahlen dieser umsatzstarken Online-Shops. Ganz besonders wird dies anhand des rasanten Umsatzwachstums während der Black Friday Woche bei Amazon ersichtlich. Im Zuge des Black Friday entstand im Jahre 2022 in dieser Woche ein Umsatzwachstum von rund 440% in Deutschland. Der Beitrag des Black Friday selbst an diesem Wachstum belief sich hierbei auf rund 352%, während die restlichen Tage der „Black Week“ auf ein Umsatzwachstum von rund 88% zurückblickten.
Das Shoppingverhalten während der Black Friday-Angebote:
Trotz der stetigen Ungewissheit durch steigende Lebenshaltungskosten und dem kontinuierlichen Kampf gegen die Inflation zeigen der Black Friday und die damit einhergehenden Angebote auch in den vergangenen Jahren ihre Wirkung auf das Kaufverhalten potenzieller Kunden.
Eine durch Blackfriday.de unter 1000 befragten Teilnehmern im Alter von 16-65 Jahren im November 2023 durchgeführte Befragung, zeigt klare Trends und Verhaltensmuster unter den Online-Shoppern des Black Friday.
Diese Umfrage veranschaulicht vor allem die Bedeutung des Black Friday im E-Commerce. Hierbei gaben 59% der befragten Teilnehmer an, ihre Black Friday Einkäufe bevorzugt im Internet zu tätigen. Das durchschnittliche Budget der befragten Teilnehmer belief sich hierbei auf eine Summe von 100-200€ unter der Mehrzahl der befragten Personen (34%). Etwa rund 88% der befragten Teilnehmer gaben jedoch an, für das richtige Angebot eines langersehnten Produktes ihr festgelegtes Budget jedoch auch zu übersteigen.
Die Auswirkungen des Black Friday zeigen sich auch in den Erwartungen der Konsumenten. So gaben etwa 34% der befragten Teilnehmer an, den Black Friday zum Kauf eines bestimmten Produktes zu nutzen. Weitere 87% der befragten Teilnehmer bestärkten die Bedeutung des Black Friday durch das Abwarten einer größeren Anschaffung eines Produktes bis um Black Friday unter der Hoffnung hierbei von den Rabatten und Aktionen profitieren zu können. Jedoch bleibt auch hier die hohe Inflation in Anbetracht des Kaufverhaltens nicht außer Acht. 42% der befragten Teilnehmer gaben an, in diesem Jahr ihre Black Friday Einkäufe zu reduzieren. Dies entspricht gegenüber den bisherigen Erwartungen und Prognosen im Vergleich zur im Jahre 2022 durchgeführten Umfrage jedoch einer Senkung von 3%. Die Mehrheit der befragten Teilnehmer (59%) äußerte sich bezüglich der Inflation mit einer höheren Aufmerksamkeit auf Angebote sowie Aktionen im Zeitraum des Black Friday.
Die begehrtesten Produktkategorien:
Aus dieser Umfrage gehen ebenso die beliebtesten Produktkategorien hervor, welche den Markt im Zeitraum des Black Friday dominieren. Hierbei belegt die Kategorie der Elektronikgeräte den ersten Platz unter den 1.000 befragten Teilnehmern mit rund 77%. Dieser hohe Prozentsatz bildet sich nicht zuletzt durch die stetige Weiterentwicklung der Smartphones sowie der Spielekonsolen, welche für den Großteil der Bevölkerung bereits fester Bestandteil des Alltags sind. Folglich finden sich weitere, während des Black Friday durchaus beliebte, Kategorien wie Mode (55%) oder aber auch Sport- sowie Kosmetikartikel mit 35% bzw. 34% in der Aufzählung der Trend-Kategorien am Black Friday.
Der Black Friday aus internationaler Sicht:
Der Black Friday entwickelte sich nahezu auf der ganzen Welt zu einem der bedeutendsten Shoppingereignisse des Jahres. Obwohl dieser außerhalb Amerikas keine tief reichenden Wurzeln und Verbindungen zu einer Tradition hegt, verleitet er dennoch auf der ganzen Welt unzählige Konsumenten zum Kauf ihrer Geschenke oder beliebten Produkte unter Verwendung der geltenden Rabatte und Aktionen. Auch in Großbritannien zeigt der Black Friday gigantische Ausmaße. So wird für das Jahr 2023 ein geschätzter Umsatz von rund 8.4 Milliarden Euro alleinige am Black Friday prognostiziert.
In manchen Ländern gibt es eigene Ereignisse, welche vergleichbar mit dem Black Friday sind, sich jedoch länderspezifisch an größerer Beliebtheit erfreuen. Ein Beispiel hierfür ist der meist weniger geläufige, „Singles Day“ in China. Dieser findet traditionell am 11. November statt. Dieser erwirtschaftete im Jahre 2021 einen Umsatz von umgerechnet rund 124 Milliarden Euro und bildet somit das größte on- sowie auch offline Shoppingereignis der Welt.
Auch in Mexiko gibt es ein ähnliches Ereignis im Vergleich mit dem Black Friday. Das sogenannte „El Buen Fin“ (zu Deutsch: Das gute Wochenende) wird am Wochenende vor dem Nationalfeiertag Mexikos, dem Tag der Unabhängigkeit, veranstaltet und bietet, ähnlich wie der Black Friday, besondere Angebote und Rabatte sowie verlängerte Öffnungszeiten des stationären Einzelhandels.
Fazit:
Der Black Friday hat sich zu einem globalen Phänomen entwickelt, welches enorme Auswirkungen auf das Konsumverhalten der Online-Shopper sowie der Käufer im stationären Einzelhandel aufweist. Die Auswirkungen des Black Friday und den damit einhergehenden Aktionen zeigen sich neben den Umsatzzahlen auch in den Erwartungen der Konsumenten und spiegeln die Beliebtheit dieses Ereignisses wider. Für Online-Händler bietet der Black Friday, besonders in Trend-Kategorien wie Elektrogeräten oder Mode und Accessoires, eine entscheidende Möglichkeit den Umsatz zu steigern und durch individuelle Werbekampagnen das Kaufverhalten in dem Zeitraum kurz vor Weihnachten positiv zu beeinflussen.